…. und wie es dann wirklich aussehen
wird :
• Sie führt ein Diabetikertagebuch,
das sie normalerweise übers Internet ausfüllt und in regelmäßigen Abständen an
ihren Internisten übermittelt, der die Werte kontrolliert und kurz per Email rückmeldet,
ob ein Termin bei ihm notwendig ist. : der Internist hat bei der Masse an Anfragen, die über E-Mail und
das E-Health-Portal kommen, überhaupt keine Lust und keine Zeit, sich die
übermittelten Werte anzusehen und womöglich noch einen ausführlichen Kommentar
und eine Empfehlung zu schreiben, noch dazu, wo er für diese Leistung keinerlei
Vergütung von der Krankenkasse erhält
• Wenn Sie unterwegs
ist nutzt sie ihr mobiles Erfassungsgerät für die Messung ihres
Blutzuckerspiegels. Später übermittel sie die Werte ihrem Internet
Diabetikertagebuch.:
die Batterie ihres Organizers ist durch die Kälte wieder einmal unerwartet
rasch am Ende und sie greift auf Bewährtes (Papier und Bleistift) zurück
• Sie informiert sich
regelmäßig über diabetesbezogene Diätempfehlungen und findet Rezepte im
Netz, die ihr gut tun und auch dem Rest der Familie schmecken.
am nächsten Tag ist Ihre E-Mailbox und ihr Hausbriefkasten vollgestopft mit Sonderangeboten von Anbietern entsprechender Nahrungsmittel
• Sie informiert sich
über die richtige Ernährung und Bewegungspläne und allgemeine
Gesundheitstipps für ihre Tochter.
sie verbringt Stunden damit, zum Teil unverständliche oder sich widersprechende
Informationen zu sichten. Ihr Hausarzt hätte ihr die wichtigsten Grundlagen in
wenigen Minuten erklärt !
• Sie informiert sich
regelmäßig über die neuesten Blutzuckermessgeräte und Spritzen. wiederum türmen sich Berge von Müll von
nicht bestellten Warenproben in ihrem Briefkasten und davor, worauf sie eine
Rüge ihres Vermieters mit Androhung der Kündigung wegen nicht sachgerechter
Entsorgung gefährlichen Abfalls erhält
• Sie erwartet sich neueste,
"richtige" Information über Behandlung von Diabetes und
Gefäßerkrankungen bzw. über diabetesspezifische Nahrungszusätze und alternative
Behandlungsmethoden. die
oft widersprüchlichen „Expertenmeinungen“ und die im Monatsabstand wechselnden
Lehrmeinungen frustrieren sie total, sie will doch „alles richtig machen, um
ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden“
• Sie vereinbart
ihre Kontrolltermine an der Gefäßambulanz übers Internet und kann diese
flexibel verändern, wenn sie kurzfristig beruflich verreisen muss. Sie schätzt,
dass sie das rund um die Uhr tun kann und für ihre Terminvereinbarungen nicht
an die Ambulanzöffnungszeiten gebunden ist. sie ist zum vereinbarten Termin in der Ambulanz und wartet wiederum
Stunden, da Notfälle und ein Systemabsturz im Reservierungssystem den Zeitplan
völlig durcheinandergebracht haben, enttäuscht hastet
sie zu ihrem nächsten eigenen Termin
• Sie führt die Befunde ihrer stationären
Aufenthalte und ambulanten Betreuungen im Spital und beim niedergelassenen Arzt
in ihrer persönlichen, elektronischen Krankenakte, auf die sie gesicherten
Zugriff hat und anderen Zugriff erteilen kann. Phishing-Mails fordern
zur Mitteilung ihres persönlichen PINS
auf, was sie aber nicht sofort durchschaut und irrtümlich damit einem
Datenanbieter Zugang zu ihren Daten
öffnet
• Sie bestellt ihre Medikation übers
Internet in der Apotheke vor, da diese oft nicht in ausreichender Menge lagernd
sind.
• Sie hat die SMS Erinnerungsfunktion über
ihre regelmäßig zu absolvierenden Facharztbesuche abonniert. von
den vielen ständigen SMS genervt hat das Handy während einer Besprechung auf
stumm geschalten und vergisst prompt den Arzt zurückzurufen, der ihr einen
wichtigen Befund mitteilen möchte
• Sie informiert sich regelmäßig über ihre
Reiseziele und holt sich Informationen, ob ihre Krankheit im gewünschten
Reiseland behandelt werden kann, wie die Medikamente dort heißen bzw. ob sie
überhaupt verfügbar sind.
dazu: Kommentar
von Dr. Pusarnig
Stand:
18.11.2006;
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