Stellungnahme der Wiener Ärztekammer in einer Aussendung an die Wiener Ärzte zu
Aussagen von div. Teilnehmern der
"1. Österreichischen Konferenz der
Gesundheitsplattformen"
Am Dienstag, den 12. Juni 2007 fand im
Bundesministerium für Gesundheit die "Erste österreichische Konferenz der
Gesundheitsplattformen" statt. Dabei wurden von Bundesministerin Kdolsky, Landeshauptfrau Burgstaller
und den Proponenten des von uns so viel kritisierten ELGA-Projekts Dr.Auer und DI Dr. Schanner wörtlich folgende Aussagen getroffen, die wir
Ihnen nicht vorenthalten wollen:
Burgstaller:
"Ausschreibungen von Arztstellen sollen zukünftig vom Land und der
Sozialversicherung durchgeführt werden, da es sonst immer zu
Interessenskonflikten mit den Ärztekammern kommt."
Burgstaller:
"Ich will gesetzliche Instrumente im Zuge der nächsten 15a-Vereinbarung
zur Verfügung gestellt bekommen, um endlich auf Landesebene gesundheitspolitisch
planen zu können ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten der diversen
Interessensvertretungen. Nur dadurch wird Kosteneffizienz realisierbar
werden."
Burgstaller:
"Unterschiedliche GKK-Honorar-Kataloge der
einzelnen Bundesländer sind nicht länger begreifbar und gehören demnächst
vereinheitlicht".
Schanner:
"Die "Opt-in" Variante (Zustimmung im
Einzelfall durch die Patienten) im Zuge der Einführung der elektronischen
Gesundheitsakte (ELGA) ist nicht durchführbar und unnötig. Es kann nur über
eine verpflichtende Teilnahme aller PatientInnen und ÄrztInnen funktionieren. Nur in absoluten Ausnahmefällen
soll es eine "Opt-out"-Möglichkeit geben,
allerdings mit Pönalzahlung, da dem Gesundheitswesen
dadurch Schaden zugefügt wird."
Auer: "Große Ordinationseinheiten wären in
Zukunft Instituten gleichzustellen und daher sollte für diese auch nicht der
Gesamtvertrag gelten, da so große wirtschaftliche Einheiten nicht auch in quasi
pragmatisierten Werkstätten arbeiten können. Die Ärzteschaft muss endlich
aufhören, sich hinter den Mauern der Standesvertretung zu verstecken und
anfangen unternehmerisch zu denken."
Dies ist nur ein kleiner Auszug der Beiträge zu
dieser Konferenz. Er spiegelt aber aus unserer Sicht sehr deutlich wider, wohin
die Politik derzeit denkt und plant. Wir brauchen Ihnen wohl nicht zu erklären,
dass diese Pläne zu
führen soll.
Dass wir mit allen zur Verfügungen stehenden
Mitteln gegen diese praxisfremden und patientenfeindlichen Pläne vorgehen
werden, erklärt sich von selbst. Wir werden im Herbst dieses Jahres damit
beginnen müssen, systematisch die Bevölkerung aufzuklären, was diese Pläne
bedeuten.
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