Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizepräsident!

 

 

Mit großer Verwunderung und ziemlichem Unmut haben mich einige Kollegen auf die neuesten Presseaussendungen in Richtung Apotheker aufmerksam gemacht. Kaum ein Wiener Kassenarzt möchte in seiner Ordination Medikamente verkaufen, ganz abgesehen davon, dass die Lagerhaltung bei sehr vielen Ärzten aus Platzgründen nicht möglich wäre.

 

Von den unten angeführten Aussagen muss ich mich als Wiener Kassenärztin ohne Hausapotheke klar distanzieren. Traurig finde ich, dass mich der Präsident der Apothekerkammer in Schutz vor der eigenen Kammer nehmen muss:  

 

 


 
siehe ORF-Statement (Auszug):  
Der ÖÄK-Präsident verwies auf Statistiken, wonach Landärzte mit Hausapotheken entschieden kostengünstiger verordnen würden als andere Kassenärzte. Eine allgemeine Anwendung dieses Systems ergäbe beachtliche Möglichkeiten zur Senkung der Medikamentenkosten.

Aussendung der Ärztekammer Österreich vom 18.3.2008 (Auszug):
Aufgrund der vorliegenden Statistiken ergebe sich, so der Ärztepräsident, dass Ärztinnen und Ärzte mit Hausapotheken auf dem Land entschieden kostengünstiger verordnen als alle anderen Kassenärzte.   


und Interview Mag. Burggasser   in der „Presse vom 18.3.2008“ (Auszug):
Burggasser: Das hat mich am meisten gewundert. Das würde bedeuten, dass Ärzte etwas tun, was sie nicht dürfen. Vielleicht wird bei den Hausapotheken eher das verschrieben, was auf Lager ist, und nicht das, was der Patient braucht. Aber das kann ich nicht beurteilen.
Es ist problematisch, wenn Ärzte Verschreiber und Verkäufer sind?
Burggasser: Mit Sicherheit. Wir versuchen den Patienten, wenn sie nach ihrem Drei-Minuten-Gespräch beim Arzt hinausgehen, ja erst zu erklären warum, wann und wie ein Medikament zu nehmen ist. Das gute Zusammenspiel zwischen Arzt und Apotheker sollte man durch solche Sager nicht zerstören.  

Zur vorliegenden Statistik möchte ich Sie bitten, mir/uns Details zukommen zu lassen. Speziell der Vergleich Stadt-Land interessiert uns, oder hat die Kammer diesmal selbst Wien mit Oberösterreich verglichen?  

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Dr. Susanna Michalek

Bezirksärztevertreterin 23 Bezirk

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